Ein Lied mehr XVII: Single Girl, Married Girl

The Haden Triplets, 1928/2014

Tanya, Rachel und Petra sind die Drillingstöchter des Jazz-Bassisten Charlie Haden. Als The Haden Triplets widmen sich die Schwestern traditionellem amerikanischen Liedgut, wie hier einem bald hundert Jahre alten Lied der Carter Family. Angesichts der Mühelosigkeit ihres Vortrags ist zu vermuten, dass die drei schon seit dem Sandkasten gemeinsam singen.

Zwei Phänomene

Zwei Phänomene aus Deutschland: der Getränkemarkt und das Spaghetti-Eis.

Der Eiskeller: Erzählung

Ich freue mich, das schreiben zu können: Der Eiskeller, meine zweite Erzählung, ist fertig.

Worum geht es?

Es ist eine Abenteuergeschichte. Fantasy, aber ohne Drachen. Es geht um das Reisen ins Unbekannte. Wagnis und Freundschaft. Tennis in den 80ern. Das Ende der Kindheit. Mehr auf einer Website zum Buch.

Am Anfang stand die Idee, eine Geschichte für meine Tochter zu schreiben. Ob es nun wirklich eine Erzählung (nur) für Jugendliche geworden ist? Da bin ich überfragt. Ich hoffe, sie wird den Eiskeller lesen und mögen. Und vielleicht auch Sie und Du.

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→ Website zum Buch

Byzantium

Judith Herrin

Ich kann nicht behaupten, mich für alle Aspekte der byzantinischen Geschichte zu interessieren. Den ganzen Ikonen-Craze etwa oder überhaupt das orthodoxe Christentum finde ich nicht so spannend. Mehr begeistert mich, wie das Reich nach dem Untergang Westroms über tausend Jahre die römische Geschichte fortschrieb (die Byzantiner nannten sich selbst nicht so, sondern empfanden sich als Römer), dabei sich ständig in einem Abwehrkampf befindend und territorial meist schrumpfend, bis am Ende fast nur noch ein Stadtstaat übrig war.

Das byzantinische Reich blockierte fremden Mächten jahrhundertelang den Zugang zu Europa, das sich im Rücken Konstantinopels entwickeln konnte. Man war dem Rest des Kontinents, vielleicht mit Ausnahme des arabischen Córdoba, kulturell und technisch haushoch überlegen, wahrte auf eine Art römische Tradition, war jedoch zugleich von deren Ursprüngen so sehr entfernt, dass das Reich aus mittel- oder westeuropäischer Sicht merkwürdig und fremdartig war. Was es eben so faszinierend macht.

Judith Herrins Buch arbeitet keine Jahreszahlen ab, gibt dennoch mehr als nur einen groben Überblick; man erfährt über das Leben am kaiserlichen Hof, die berühmte byzantinische Diplomatie, Wirtschaft, Architektur, das »Griechische Feuer« (die Geheimwaffe des Reiches) oder das, brrr, teils gar freiwillig auf sich genommene Eunuchentum.

Ein Lied mehr XVI: The L&N Don’t Stop Here Anymore

Jean Ritchie, 1965

Ich kannte und mochte dieses Lied vor allem in der Version von Michelle Shocked, das es leider im ganzen weiten Internet anscheinend nirgendwo zu hören gibt. Hier ist das ebenso schöne und traurige Original von der »Mother of Folk« Jean Ritchie. Ich hatte das Lied länger nicht mehr gehört und kam durch Peter Santenello wieder darauf, in dessen Youtube-Dokus über die Appalachen es wie in dem Lied auch um den dortigen Kohlebergbau geht und was er für die Menschen bedeutet.

(Dank dieser Dokus weiß ich nun endlich, was die Begriffe »Holler« und »Scrip« aus dem Songtext bedeuten. Der eine beschreibt ein kleines, bewohntes Appalachen-Tal, der andere eine eigene Währung der Minengesellschaften, in der die Arbeiter und ihre Familien bezahlt wurden, sodass sie nur in firmeneigenen Geschäften einkaufen konnten. »Moderne Sklaverei«, sagt ein interviewter Mann dazu.)