Jahr: 1969
Verlag: Penguin

As I Walked Out One Midsummer Morning

Laurie Lee

Der neunzehnjährige Laurie Lee verlässt in den 1930ern Mutter und Heimatdorf in Gloucestershire, arbeitet ein Jahr in London und schifft sich anschließend in Southampton nach Vigo in Nordspanien ein. Für das Land entscheidet er sich, weil er einen einzigen spanischen Satz kennt: »Hätten Sie bitte ein Glas Wasser?« (Wie Lee es schafft, schon wenige Wochen später mit den Einheimischen zu parlieren, bleibt sein Geheimnis.)

Mit einer Geige unter dem Arm, mit der er sich als Straßenmusiker den Lebensunterhalt sichert, geht es zu Fuß durch den »gotischen Norden« des Landes über Madrid nach Andalusien. Unterwegs begegnet er deutschen Studenten mit gebrochenem Englisch, freundlichen Bettlern, spanischen Mädchen, die sich bekreuzigen, bevor sie zu ihm ins Bett steigen, dem südafrikanischen Schriftsteller Roy Campbell und seiner Frau (der übrigens Tolkien als Vorbild für die Figur des »Aragorn« gedient haben soll) und einem Schweizer Hoteliers-Pionier.

Ob sich wirklich alles so zugetragen hat? Laurie Lee schrieb das Buch erst Jahrzehnte nach seiner Reise. Ist das relevant? Er wandert durch ein geradezu archaisches Land in Armut und Rückständigkeit, das aber auch von großer Schönheit und Gastfreundlichkeit ist. Als Spanien sich unter der Regierung des Frente Popular endlich öffnet, erreichen schon bald Gerüchte über einen beginnenden Bürgerkrieg den kleinen Küstenort Almuñécar, in dem Lee sich aufhält. Das Ende ist dann auch ziemlich bedrückend.

Eine Welt, die es nicht mehr gibt. Die Rückständigkeit haben die Spanier lange hinter sich gelassen. Gastfreundlich sind sie zum Glück immer noch.