Die Reise mit Charley
Auf der Suche nach Amerika
Ich hatte Steinbecks Bericht über seine Fahrt durch vierunddreißig amerikanische Bundesstaaten schon einmal vor Jahren gelesen, erinnern konnte ich mich aber nur noch daran, dass sein ihn begleitender Hund Charley ein Pudel war und er sein eigens für die Reise gebautes Wohnmobil nach Quixotes Pferd »Rosinante« taufte.
Steinbeck gibt sich nie als der berühmte Autor zu erkennen, der er ist, und kommt so unterwegs mit allerlei Leuten ins Gespräch. Ein Schnaps oder Kaffee, den er anbietet, regelt meist alles. Nach knapp drei Monaten kehrt er heim in den Staat New York und ist desillusioniert durch das Verschwinden lokaler Eigenheiten und Dialekte, die Ausbreitung von Massenkultur, den Rassismus. »Sein« Amerika gab es nicht mehr. Heutzutage kommt einem das Geschilderte trotzdem geradezu idyllisch vor.
(Vor nicht langer Zeit unternahm ich eine Reise über ein paar tausend Kilometer. Mein Begleitung hieß nicht Charley, nur fast so, und war auch kein Hund. Aber den zuverlässigen Kastenwagen, den wir gemietet hatten, konnten wir natürlich gar nicht anders nennen als: Rosinante.)