Ein Lied mehr XIII: Rise
Zu den wenigen Talenten, die ich besitze, gehört, dass ich immer ganz gut anhand eines bloßen Plattencovers oder Bandnamens einschätzen konnte, ob mir die Musik dahinter gefällt. Ein lästiges Probehören, einst gängige Praxis im Tonträgerhandel, war daher selten erforderlich. Und so erwarb ich, noch blutjung, im Plattenladen »Life« die Single Rise von PIL. Die simpel gestaltete Hülle, auf der einfach »Single« stand, sah gut aus. Weder wusste ich von John Lydon, schon gar nicht von seiner musikalischen Vergangenheit, noch überhaupt, was Punk eigentlich genau war. Wobei PIL ja längst über Punk hinaus waren. Von dem Lied wurde ich nicht enttäuscht, und was John Lydon angeht, so stellte ich irgendwann fest, dass man den Mann einfach gern haben muss.